Maskenherstellung

Details zum schnitzen von Krampusmasken

Herstellung einer Krampusmaske aus LindenholzDas Maskenschnitzen setzt sich im Grunde aus dem Portrait- und Kerbschnitzen zusammen. Das Schnitzen ist von der jeweiligen Art des Maskentyps abhängig. Auch sind die Arbeitsweisen der Schnitzer zum Teil sehr verschieden.
Manche Maskenschnitzer nehmen für das Schnitzen von Masken verleimtes Holz, andere wiederum Rundlinge (ganze Holzblöcke).
Unverleimtes Holz (ganze Holzblöcke), hat zwar den Nachteil, dass beim Trocknen Haarrisse entstehen, man erspart sich jedoch das Verleimen und das nötige Vorbereiten. Zudem kann man das Rundholz als Brennholz oder Abfälle von Sägewerken erwerben, welche wiederum nur einen Bruchteil vom zugeschnittenen Holz kosten.
Verschiedene heimische Holzarten sind, Linden Holz, Zirben Holz, Weidmanns Tanne Alle eignen sich hervorragend zum schnitzen.

Zum Vorbereiten des Holzes

Zuerst schneidet man den „Rundling“ auf das ungefähre Längenmaß. Die Größe des Holzblockes richtet sich nach den Vorstellungen des Schnitzers wie groß die Maske in etwa schlussendlich sein soll. Dabei ist etwas Reserve einzuplanen da durch das Trocknen Risse an den Stirnseiten entstehen. Diese entfernt man vor oder während dem Schnitzen.

Im Gegensatz zum Figurenschnitzen eignet sich bei der Maskenschnitzerei nasses bis feuchtes Holz. Es ist im Gegensatz zum Getrockneten weicher. Es empfiehlt sich auch, den Holzblock in Wasser zu legen. In diesem Fall ist sehr darauf zu achten, dass das Holz nicht zu schnell trocknet! Trocknet es zu schnell, entstehen große Risse und es wird spröde.
Faustregel: Pro Monat darf nur 1 cm vom Durchmesser trocknen! Nicht an warmen und hellen Orten lagern! Bei längeren Unterbrechungen der Schnitzerei regelmäßig mit Wasser anfeuchten um zu schnelles Trocknen zu verhindern!
Um das Zerspringen des Holzblockes zu vermeiden, den Kern sofort raus schneiden oder ausbohren – sehr wichtig!
Der Splint von einem Holzblock reißt immer – dieser eignet sich auch äußerst schlecht zum Beschnitzen. Also ebenfalls entfernen (= das helle nach der Rinde).
Bei feineren Schnitzereien bricht in diesem Falle meist die Struktur aus.
Feuchtes oder nasses Holz fasert etwas mehr als getrocknetes. Eine gute „Schneid“ und gutes Gefühl mit dem Klöppel ist Voraussetzung.
Für die feineren Schnitzereien das Holz etwas austrocknen lassen.

Die Verwendung von Vorlagen ist sehr unterschiedlich. Hierfür gibt es mehrere Methoden. Das Punktieren oder Vorskizzieren auf Papier. Das Verwenden von Schablonen, Video material, Fensterkitt oder Ton.
Für Schablonenarbeiten kann man Karton verwenden in dem die Konturen des Kopfes zuerst skizziert und anschl. ausgeschnitten werden. Es sind mehrere Schablonen von der Längsansicht und der Breitenansicht nötig. (z.B. von der Schädeldecke über Stirn, Nase, Mund bis unter das Kinn, dasselbe wieder für die linke und rechte Gesichtshälfte und auch für die Breitenansicht – z.B. Schläfe – Auge – Nasenansatz – Auge – Schläfe). Hält man die Schablonen zusammen, sollte sich ein rechteckiges oder Quadratisches Muster von der Vogelansicht ergeben.

Mit etwas Übung lässt sich auch mit geistigen Bildern wunderbar arbeiten. Dies hat den Vorteil, dass keine Maske der anderen gleicht und somit jedes Meisterstück ein Unikat ist. Wird eine Krampusmaske in Auftrag gegeben, forme ich in Beisein des Auftraggebers eine Maske in Fensterkitt oder in Tonerde, so kann der jenige seine Maske selber gestalten und sogleich real bewundern.

Der Rohling ist, wie der Name sagt, die rohe Form des Werkstückes.
Nach festlegen der Größe zeichnet man die Umrisse auf den Holzblock. Diese werden zuerst mit breiten Messern (Hohl- oder Flacheisen 30-40mm) zurechtgeschnitzt. Mit etwas mehr Übung lässt sich diese Arbeit auch mit einer Kettensäge erledigen.

Als zweiten Schritt legt man die Nasenspitze, Kinn, Backen, Schläfen und Stirn fest und arbeitet die Profilansicht mit großen Schnitten grob heraus. Erst wenn alle Hauptformen, Gesamtlänge und Breite, sowie Profilansicht, richtig sitzen, kommen die Einzelformen (Falten, Augenlieder, usw.). Danach die Seiten, oft mit großen Ohren. Der Unerfahrene arbeitet fast immer zu flach. Also auch die Seitenansichten beobachten. Die Nase reichlich vorstehen lassen.
Es ist darauf zu achten, dass man die dreidimensionale Form nicht verlieren – seitlich nicht zu flach werden. Grob gesehen ist die halbrunde Form des Rundlings schon unsere Ansicht an die man sich halten sollte.

Faustregel:

Man geht von Punkten aus: Nasenspitze, Stirn, Backen, Schläfen, Mund und Kinn.
Fertigschnitzen
Wenn alle Hauptformen richtig sitzen, beginnet man mit den Feinheiten wie Augäpfel und Augenlieder, Falten und Fältchen, Wangen, Zähne, Zunge, usw. Hierfür das Holz etwas trocknen lassen.
Mit gut gepflegtem Werkzeug bekommt man feinsäuberliche Schnitte und nachschleifen des Holzes ist nicht mehr erforderlich.

Aushöhlen

Sind alle Details der Maske feinsäuberlich ausgearbeitet wird das Aushöhlen vorbereitet. Damit die Maske beim Aushöhlen nicht verrutscht, benötigt man dafür einen großen Sack gefüllt mit Sägespänen, damit beschädigt man das geschnitzte Gesicht nicht wenn man es rücklings in die Sägespäne einbettet.
Bevor man die Maske in die Sägespäne einbettet bohrt man bei den Gesichtsöffnungen wie Mund, Aussichtslöcher und evtl. Nasenlöcher vorsichtig mit einem kleinen Holzbohrer Löcher in den Maskenblock. Diese dienen als Maß – damit man beim Aushöhlen nicht zu tief rein stößt. Die Wandstärke der Maske sollte, abhängig von den Hörnern ca. 0,5 -10 mm betragen. Zum Aushöhlen bis ca. mittleren Bereich kann man die Kettensäge oder einen großen Kreißschneider verwenden, wenn aber die Bohrlöcher zum Vorschein kommen sollte man auf ein gekröpftes Schnitzeisen umsteigen. Wenn die gewünschte Wandstärke erreicht ist bricht man die Öffnungen wie Mund und Aussichtslöcher mit einem kleinen Messer von der Gesichtseite durch. Danach wird die Maske dem Träger angepasst – Aushöhlen der Nase, anpassen der richtigen Größe der Aussichtslöcher. Vorsicht: Sehr hohe Verletzungsgefahr! Mit dem Messer immer vom Körper wegarbeiten.

Hörner befestigen

Die Hörner können auf verschiedene Arten befestigt werden:

Einzapfen – Bevor man mit den Einzapfen beginnt sollte man festlegen an welcher Stelle der Maske die Hörner befestigt werden. Ist dieses festgelegt wird mit einem Bohrer ca. 35mm Durchmesser durchgestoßen. In das Loch wird ein Holzzapfen eingeleimt. Die Hörner werden auf die Zapfen stecken und mit kleineren Schrauben mehrmals anschrauben. Das Horn an den Schraubstellen vorbohren! Die Übergangsstelle von der Maske zum Horn mit Kunstholz/Kitt oder Agryl ausgleichen.

Eingießen – einen Holzkeil in das Horn einpassen, mit Perlleim oder Zweikomponentenkleber eingießen, bündig abschneiden und von der Innenseite der Maske anschrauben – vorbohren nicht vergessen und Übergangsstellen wieder rum mit Kunstholz/Kitt oder Agryl ausgleichen.

Einpassen – Den Umriss des Horns auf der Maske anzeichnen, durchbrechen und ausnehmen. Das Horn einpassen und mit Polyester- oder Zweikomponentenkleber in das Holz kleben.
Maskeninnenleben – Auspolstern – Kopffell befestigen

Für die Polsterung der Maske eignet sich am besten Schaumgummi und Rehleder.
Die Maske wird dem Besitzer perfekt angepasst, sodass beim zuschnallen keine Druckstellen entstehen können. Das Leder kann man mit Heißkleber am Holz ankleben. Vorsicht nicht zuviel anbringen sonnst können Druckstellen entstehen. Als Optimale Halterung hat sich der hintere Teil eines Bauhelmes erwiesen dem man mit einen Scharnier an die Maske befestigt.

Als „Verschluß“- haben sich Skischuh- oder Snowboardschnallen am besten bewährt.
Evtl. Hohlräume (seitlich, oben oder hinten) lassen sich am besten mit dünnen Schaumgummi befestigen. Das Kopffell am besten mit  kleinen Torx-Schrauben befestigen. Als Haaransatz kann man Pferdehaare verwenden die man mit Heißkleber befestigt.

Bemalen der Maske

Zum bemalen der Maske können alle Farben oder Lacke verwendet werden. Je nach Art der Maske (auf Alt oder Modern).
Bei der Gestaltung einer Krampus Maske sollten allerdings Grenzen gesetzt werden. Die Maske kann mit normalen Pinseln oder einer Airbrush-Pistole individuell gestaltet werden. Es können auch verschiedene Techniken wie Tupfen, Radieren, Stupfen, Ätzen, Brennen …. eingesetzt werden.
Die Farbe zum bemalen soll wasserfest sein.

Anschließend betont man die Gesichtszüge mit Mattlack und die Augen und Zähne mit Klarlack.